Rezension von Sherlock Holmes - Das Geheimnis des silbernen Ohrrings
Kein Possenreißer, aber auch nicht wirklich schlecht
Dieses Spiel mag man oder man mag es nicht. Es gibt genug Schwachpunkte an diesem Spiel, ebenso gibt es aber auch manche großartige Punkte, die man von einem Adventure erwarten kann und vor allem von einer Sherlock Holmes-Umsetzung.
pro:
contra:
Das Spiel ist schon irgendwo enttäuschend. Vor allem, weil man ungefähr nach dem zweiten Kapitel einfach die Handlung aus den Augen verliert. Man kommt nur noch an Schauplätze, an denen man mal eben Gegenstände einsammelt, damit das Spiel weitergeht. Warum aber, weiß wohl nur Sherlock. Die Handlung an sich versteht man erst in der Endsequenz, wenn Sherlock alles auflöst. Da hat sich dann aber schon so dermaßen viel angestaut, dass Sherlock gar nicht mehr aufhört zu erzählen. Die Endsequenz ist viel zu lang geraten und man verliert irgendwann die Konzentration, dieser Fülle an Informationen weiter zu folgen. Kleine Hinweise inmitten der Geschichte wären da nett gewesen. So hätte man wenigstens während des Spiels schon manches verstanden. Leider kann man auch kaum nachvollziehen, wie Sherlock auf manche Schlüsse gekommen ist.m Schade ist auch, dass manche Rätsel einfach unlogisch sind. So gibt es zwar eine Hilfe für die Kombination des Safes, aber die hat mir nichts gebracht. Bei anderen Adventures ist es zumindest so, dass wenn man in eine Lösungshilfe schaut, man anhand der richtigen Lösung auf das im Spiel gegebene Indiz rückschließen kann. Ich habe aber die Hilfe für die Kombination bis heute nicht verstanden. Ebenso verhält sich das bei manch anderem Rätsel auch, während andere wieder aufschlussreich und einleuchtend sind. Noch dazu muss man viel zu viel lesen. Das wäre an sich ja gar nicht schlimm (vor allem, weil man ja Detektivarbeit leistet), aber nur sehr wenig davon ist wirklich für Rätsel vonnütze und kaum mehr trägt zur Handlung bei. Die Schriftstücke sind größtenteils unwichtig. Ärgerlich war auch, dass wenn man Sherlock zu einer Stelle bewegen will, er oftmnals an Stühlen hängen bleibt. Man muss ihn dann ganz feinfühlig um den Stuhl herum navigieren. Das Spiel hängt sich auch viel zu sehr daran auf, dass man nur für die Geschichte wichtige Aktionen ausführen kann. So kann man z.B. in einem Garten mehrere Blumentöpfe anklicken, aber immer sagt Sherlock darauf hin, dass dort nichts Wichtiges zu finden sei. Das will man als Spieler schließlich selbst herausfinden. Aufgrund dieser zu wenigen Aktionsmöglichkeiten wird das Spiel schnell eintönig, wenn man nur noch eine kleine Spur finden muss, aber ansonsten nicht mehr anderes machen kann.
Aus diesem Spiel hätte mehr werden können und man kann es spielen und es versteht durchaus zu unterhalten, wenn man es spielt, aber man kommt am Ende nicht ganz ohne Enttäuschung aus.
Rezension geschrieben von Sauron