Überleben im Versteck: Jüdische Kinder und ihre Retter
Die einfühlsame ARD-Dokumentation von Kirsten Esch begleitet drei jüdische Deutsche, die als Kinder in Verstecken leben mussten, bei ihrer Reise in die Vergangenheit. Sehr persönlich und bewegend erzählen die Protagonisten von ihrer Kindheit. Sie sprechen von ihrer Angst und ihrem Mut und davon, wie ihr ganzes Leben von dieser Erfahrung geprägt wurde. Fred Taucher war in Berlin versteckt. Die Frauen, die seiner Mutter, dem Bruder Henry und ihm beim Untertauchen halfen, waren eng mit Hitler verbunden. In dem Berliner Nah-Erholungsgebiet “Bürger-Ablage” lebte die jüdische Familie versteckt in einem Gartenhaus mitten unter hochrangigen Nazis. Eva brauchte 62 Jahre, um ihre Retterin wiederzufinden. Eine Nonne hatte das kleine Mädchen in einem polnischen Kloster vor den Nazis versteckt und sich liebevoll um sie gekümmert. Als der Krieg zu Ende war, holte eine überlebende Verwandte die kleine Eva ab, ohne dass diese sich von ihrer geliebten “Schwester Klara” hätte verabschieden können. Eva wanderte mit ihrem Vater nach Kanada aus und sehnte sich zeitlebens nach einem Wiedersehen. Heute ist Schwester Klara 96 Jahre alt, blind und wartet sehnlich auf die Besuche ihrer kleinen “Ewonia”. Nach dem Kriegsende liefen in Holland die Leute jubelnd auf die Straße. Doch Lore war traurig, sie musste ihre liebevolle Ziehmutter verlassen. Mit fünf Jahren hatten die Eltern sie bei einer holländischen Bauernfamilie versteckt und waren untergetaucht. Als sie drei Jahre später vor ihr standen, waren sie für das kleine Mädchen Fremde. Lore lebt heute mit ihrer großen Familie in New York. Dass sie ihren Eltern nicht freudig in die Arme gelaufen ist, hat sie sich bis heute nicht verziehen.