Hitlers braune Bataillone - Teil 1
Sie waren Hitlers Bataillone: die Braunhemden der SA. Sturmabteilung, Parteiarmee, paramilitärische Schlägertruppe. Unter SA-Chef Ernst Röhm schwoll sie bis zur Machtergreifung 1933 auf 700.000 Mitglieder an. Mit ihren Aufmärschen und Gewaltaktionen beherrschte die SA das Straßenbild der in Auflösung begriffenen Republik. Ohne sie hätte Hitler nicht an die Macht kommen können. Doch das zunehmende Eigenleben der Organisation forderte Hitler heraus. Das sollte ihr Verhängnis werden. Die SA verübte blutigen Terror und wurde schließlich selbst blutig ausgeschaltet: Die Nazi-Revolution frisst ihre Kinder. Der Aufstieg der SA Teil 1 beginnt mit dem Schock der Kapitulation 1918. Viele enttäuschte Frontkämpfer laufen in die Arme militanter Gruppen, darunter die SA. In den zwanziger Jahren ahnt niemand, dass aus dem Ordnungsdienst von Hitlers NSDAP die größte Massenorganisation des Dritten Reiches werden wird. Über Saalschlägereien, Straßenschlachten, Droh- und Mordaktionen erobern die Braunhemden für die Nazis die Straße. Für viele wird die SA zur Ersatzheimat, mit dem Reiz von Zucht und Ordnung, von Märschen und Gewaltterror. Das Verhältnis der entscheidenden Figuren Ernst Röhm und Adolf Hitler wandelt sich von enger Freundschaft über Rivalität bis zur Todfeindschaft. Als Hitler 1933 Reichskanzler wird, sorgt die SA als Parteiarmee innerhalb kürzester Zeit dafür, dass Hitler zum unumschränkten Diktator wird: mit Antisemitismus, Bücherverbrennungen, Kommunistenjagden. Bald errichtet die SA die ersten KZs. Ihr Gewaltpotential ist nun kaum noch unter Kontrolle zu halten. Röhm ist am Gipfel seiner Macht. Doch Hitler will keine Rivalen. Und er entschließt sich, bald zu handeln.