Hitlers Helfer (06) - Göring - Der zweite Mann
Göring, Hermann (1893-1946), Politiker, zweitmächtigster Mann im nationalsozialistischen Deutschland. Göring wurde am 12. Januar 1893 in Rosenheim geboren. Während des 1. Weltkrieges war er Jagdflieger und wurde mit dem Orden „Pour le Mérite” ausgezeichnet. 1918 übernahm er nach dem Tod Manfred von Richthofens das Kommando über dessen Jagdgeschwader. Nach dem Krieg war er als Pilot in Schweden tätig. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1921 lernte er Adolf Hitler kennen, schloss sich 1922 der NSDAP an und wurde wenig später Führer der SA in München. Nach dem gescheiterten Hitler-Putsch von 1923, bei dem er schwer verwundet wurde, floh er ins Exil, zunächst nach Österreich, dann nach Italien und schließlich nach Schweden. 1927 kehrte er nach Deutschland zurück. 1928 kam er für die NSDAP in den Reichstag, zu dessen Präsidenten er im Juli 1932 gewählt wurde.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Anfang 1933 wurde Göring in Hitlers Kabinett zunächst Reichsminister ohne Geschäftsbereich und im Mai Reichsminister der Luftfahrt. Von April 1933 bis Mai 1945 war er außerdem preußischer Ministerpräsident und von April 1933 bis Mai 1934 preußischer Innenminister. Beim Aufbau des nationalsozialistischen Regimes spielte Göring, dem als preußischem Innenminister der gesamte preußische Polizeiapparat unterstand, eine entscheidende Rolle. Er richtete die ersten Konzentrationslager ein, forcierte die Verfolgung und schließlich die Ausschaltung der politischen Opposition, besonders der Sozialisten und der Kommunisten, und war für die Ermordung von SA-Führern im Zuge des Röhm-Putsches verantwortlich. Innerhalb kurzer Zeit war Göring zum zweiten Mann im Staat nach Hitler aufgestiegen, und Hitler bestimmte ihn bereits 1934 für den Fall seines Todes zu seinem Nachfolger.