Nutella auf dem Frühstücksbrot in Malaysia, echter bayerischer Rettich zum Schweinebraten in Vietnam und Spreewaldgurken als Beilage beim Mittagsbuffet in Singapur. Wenn der Luxusliner "MS Astor" auf Weltreise ist, dann soll es den 400 Passagieren an Bord des Kreuzfahrtschiffes an nichts mangeln, schon gar nicht an heimischen Standards. Viel und gut wird gespeist, mehrere Tonnen Lebensmittel täglich. Doch für den Schiffs-Chefkoch Wolfgang Hertele ist genau das ein Problem. Die Qualität und die großen Mengen lassen sich nicht überall auf den Märkten und bei den Händlern entlang der Reiseroute garantieren.
Deshalb bedarf es einer ausgefeilten Logistik, um alle Waren termingerecht am richtigen Hafen bereitzustellen. Wie 400 Reisende und ein Schiff versorgt werden, das zeigt die Reportage von Nick Leifert, der zwei Wochen mit der MS Astor von Singapur bis Saigon unterwegs war.
Der Film blickt aber auch auf die zwei Welten an Bord, auf die Welt des schönen Scheins und des Luxus und auf die der harten Arbeit. Denn die 270-köpfige Crew rotiert rund um die Uhr für die Zufriedenheit ihrer Kunden. Das ganze Jahr kreuzen die Frauen und Männer aus 20 Nationen über die Weltmeere.
Die Reportage stellt die vor, die für die Passagiere unsichtbar bleiben, wie Igor von der Müllverbrennungsanlage oder Deogenes. Er ist Schneider und kommt von den Philippinen. Ein Jahr ist er schon auf der MS Astor, lebt mit drei Landsleuten in einer Kabine. Seine hervorragende Arbeit hat sich inzwischen herumgesprochen, so dass viele Passagiere Kleidungsstücke zum Ändern sogar von zu Hause mitbringen.
Yulya kommt aus Odessa am Schwarzen Meer. In ihrer Heimat war sie Pianistin und Dozentin am Konservatorium. Die Notwendigkeit ihre Familie zu ernähren, führte sie vor sieben Jahren zur Seefahrt. Jetzt arbeitet sie als Kellnerin an Bord. Und regelmäßig lässt der Hoteldirektor der MS Astor sie selbst an den Flügel.
Gegensätzlicher kann eine Reise nicht sein: Nick Leifert blickt in eine Welt zwischen kulinarischer Logistik und Traumschiffmiteinander.
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