Das Ende der Intimitaet - Wie YouTube und Terrorangst unsere Welt verändern
Kontroll- und Überwachungssysteme, die in unsere Privatsphäre eindringen, sind im Vormarsch. Aber auch die Begeisterung an medialer Selbstdarstellung gehört zu den Phänomenen unserer Zeit. Unter diesen Vorzeichen vollzieht sich eine weit reichende Neupositionierung und Bedeutungen von Öffentlichkeit und Privatheit. Die Terrorangst macht\’s möglich: Immer mehr Bahnhöfe, Flugplätze, Autobahnraststätten, Schwimmbäder, Fußball- stadien, aber auch Privathäuser werden mit Videokameras überwacht. Dazu kommen \”elektro- nische Reisepässe\”, die biometrische Daten wie Irismuster und Fingerabdrücke auf kleinen Chips speichern. Der gläserne Mensch wird Realität: eine Entwicklung, die vielen Angst macht.Zugleich boomen Internet-Plattformen wie \”YouTube\” und \”MySpace\”, auf denen der \”Exhibitionismus von unten\” fröhliche Urständ\’ feiert: pickelige Teenager hampeln durch schlecht ausgeleuchtete Jugendzimmer und grölen ihre Lieblingssongs in die Kamera. Übergewichtige Rentner führen stolz durch ihre Wohnungen. Biedere Hausfrauen plaudern zwanglos über ihre masturbatorischen Erfolge.