Hochglanz hochpolitisch: Die grossen Magazine
Es gibt kaum eine bedeutende Welle im Meer der kulturellen und gesellschaftlichen Bewegungen, die nicht von einer Illustrierten aufgegriffen und dank Effekthascherei, Schlagzeilen und Bildstrecken vorangetrieben beziehungsweise verstärkt worden wäre. “Hochglanz hochpolitisch” unternimmt eine spannende Entdeckungsreise in die bewegende Geschichte der bunten Magazine – von den literarischen Ursprüngen des Genres in Europa bis hin zu seinen gegenwärtigen populären “globalen” Formen. Die Dokumentation gibt Einblick in die Geschichte des ersten internationalen Mediums und thematisiert – obwohl die Zeitschriftenindustrie in der Krise steckt – den Einfluss, den Zeitschriften nach wie vor auf viele Aspekte unseres Lebens haben. Zeitschriften gibt es überall – und über alles. Sie sagen uns, was wir anziehen sollen, was wir essen dürfen – sogar, wie wir einen Orgasmus zu bekommen haben. Kein Thema, zu dem es keine Zeitschrift gäbe. Magazine für Nachrichtenjunkies, Zigarrenraucher, Computerfreaks, Pudelbesitzer. Die Zeitschriftenbranche setzt mehrere Milliarden Dollar um und hat – im Guten wie im Schlechten – eine immense Wirkung auf die Leser. Hochglanzmagazine verkaufen den schönen Schein. Aber es waren auch die Zeitschriften, die zuerst über Aids aufklärten, die Gefährlichkeit des Rauchens aufdeckten und über gesunde Ernährung informierten. “Time”, der “Playboy”, das “Rolling Stone”-Musikmagazin, Helen Gurley Browns “Cosmoplitan” oder Gloria Steinems “Miss”-Magazin – sie legten den entscheidenden Hebel um, Dinge zu verändern. Als Erste vermittelten sie die Macht des Bildes. Und diese Verknüpfung von Text und Fotos wirkte wahrhaft befreiend. Zeitschriften geben Lebenshilfe, entlarven Mythen, verändern unsere Sicht der Welt. Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit in die Verlagsräume, zu den Interviews und Fotoshootings der auflagenstärksten Zeitschriften der Welt. Sie entdeckt die schillernden Seiten, aber auch die Spannungen und Konflikte der Menschen, die diese Blätter so attraktiv machen für Millionen Leser und vor allem Leserinnen. Eine Kraft, die befreit, kann auch das Gegenteil bewirken. Zeitschriften haben uns zwar die Welt erschlossen, aber wir sind häufig nicht mehr fähig, außerhalb dieses Spiegelkabinetts zu existieren. Wie schaffen wir es also, uns wieder zu befreien – von diesen Vorgaben, wie wir zu sein, auszusehen oder zu leben haben?