Die Feldjäger: Zwischen Münster und Afghanistan
Feldjäger-Feldwebel Sabine Thulu wirkt auf den ersten Blick freundlich und locker. Doch die 26-jährige Militärpolizistin kann auch ganz anders, wenn sie muss: Ausgebildet als Personenschützerin und Nahkämpferin nimmt sie es mit jedem renitenten Soldaten auf. ‘Wir sind halt als Feldjäger für die Aufrechterhaltung der Disziplin in der Truppe zuständig und da muss man schon mal härter durchgreifen können’, meint die junge Frau. Seit zwei Jahren ist die Zeitsoldatin im westfälischen Münster stationiert. Mit 120 Kollegen sorgt sie von hier aus für Ordnung unter den 13.000 Soldaten des nördlichen Ruhrgebiets und des Münsterlands. Im Routine-Dienst geht Sabine Thulu meist zusammen mit einem alten Hasen auf Streife: Oberfeldwebel Christof Rommes ist seit neun Jahren bei der Bundeswehr und seit fünf Jahren bei den Feldjägern. Zusammen führen die beiden Militärpolizisten Verkehrskontrollen durch oder sie ermitteln bei bundeswehrinternen Straftaten wie Diebstählen oder Körperverletzungen. Neben den Routineaufgaben steht für die Militärpolizisten mehrmals pro Woche Schieß- oder Kampftraining auf dem Dienstplan. Das hält fit, aber die gute Ausbildung hat auch ihre Schattenseite: Feldjäger werden besonders häufig zu Auslandseinsätzen abkommandiert. Und so stehen auch Oberfeldwebel Rommes und Feldwebel Thulu unmittelbar vor einem viermonatigen Personenschutz-Dienst in Afghanistan: ‘Dass man ins Ausland muss, weiß man, wenn man sich bei den Feldjägern verpflichtet,’ sagt die Zeitsoldatin, ‘aber ein mulmiges Gefühl habe ich schon, wenn ich daran denke.’ Der Film begleitet den Dienstalltag der Feldjäger während der letzten Tage vor dem Abflug nach Afghanistan.