Die Stadt im späten Mittelalter - Teil 3: Handel, Handwerk, Marktgeschehen
Die Produkte des Mittelalters wurden auf dem städtischen Markt feil geboten. Für Ordnung sorgte dort wie heute ein Marktaufseher. Als Zahlungsmittel dienten Münzen unterschiedlicher Herkunft, deren Wert auf dem Rechenbrett ermittelt wurde. Fremdländische Münzen konnten beim Geldwechsler eingetauscht werden. Glasfenster des Freiburger Münsters verweisen auf die regionale Herkunft des Münzmetalls.
Außer auf dem offenen Markt konnte auch über das kaufmännische Kontor gehandelt werden. Zu diesem Zweck gab es im Haus neben der Wohnung Lager und Landen. Seine Waren bezog der Kaufmann nicht nur vom örtlichen Handwerk, sondern auch von weit her. Geschäftsreisen in ferne Länder waren üblich - gefährdet war der Erfolg durch Wegelagerei oder die häufigen Zölle an den zahlreichen Landesgrenzen.
Um den Überblick über Eingang und Ausgang der Waren zu behalten, entwickelten Kaufleute die Buchführung. So entstand ein hoher Bedarf an Schreibmaterial. In der Stadt wurde die von China importierte Technik des Papiermachens besonders schnell vorangetrieben. Aber auch wissenschaftliche Werke erfuhren größere Verbreitung, als das Zeitalter des Humanismus das Interesse am Gedankenaustausch förderte.