Franz Josef Strauß: Eine deutsche Geschichte
Franz Josef Strauß wurde am 6. September 1915 als Sohn eines Metzgers in München geboren, wo er aufwuchs und das Gymnasium besuchte. Nachdem er 1935 das Abitur bestanden hatte, nahm er in seiner Heimatstadt ein Studium der Geschichte, Germanistik, Archäologie und Volkswirtschaft sowie von Latein und Griechisch auf. Als er 1939 zum Wehrdienst eingezogen wurde, kam Strauß infolge des Kriegsausbruchs an die Front, wo er bis 1942 kämpfte. Danach war er bis zum Kriegsende als Lehroffizier in einer bayerischen Flagschule tätig. Im Jahr 1945 wurde Strauß zum stellvertretenden Landrat im bayerischen Schongau berufen. Dort wirkte er an der Gründung des CSU-Kreisverbandes mit und wurde 1946 zum Landrat gewählt. 1946 trat Strauß außerdem in den CSU-Landesvorstand ein, dem er zwei Jahre angehörte. 1948 stieg Strauß zum Generalsekretär der CSU auf. Ein Jahr später wurde er für seine Partei in den Bundestag gewählt. Im Jahr 1950 nominierte ihn die CDU/CSU-Fraktion zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. 1953 wurde er als Bundesminister für Sonderaufgaben in Adenauers Kabinett berufen, wo er 1955 die Leitung des Atomministeriums übernahm. 1957 heiratete Strauß die Diplomvolkswirtin Marianne Zwicknagel, mit der er Vater eine Tochter und zwei Söhne wurde. 1984 verstarb seine Frau nach einem und Verkehrsunfall. Als Bundesverteidigungsminister trug Strauß ab 1956 wesentlich zum Aufbau der Bundeswehr bei. Sein forsches öffentliches Auftreten bescherte ihm nun die ersten Kritiken. Als das Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” im Oktober 1962 über ein NATO-Manöver berichtete, sahen sich die betreffenden Redakteure mit einem Verfahren wegen Landesverrats konfrontiert. Strauß erwirkte in unzulässiger Kompetenzanmaßung die Festnahme eines Spiegel-Mitarbeiters durch die spanische Polizei. Die “Spiegel-Affäre” zwang ihn zur Aufgabe seiner Funktion als Verteidigungsminister…