Obamas grüner Traum: Umweltpolitik made in USA
Es wird oft vergessen, dass die Vereinigten Staaten ursprünglich Pioniere auf dem Gebiet der Umweltgesetze waren. Dieses positive Image verdarben sie sich jedoch durch die Nicht-Ratifizierung des Kyoto-Protokolls unter Präsident Bush, das 1997 von seinem Vorgänger Clinton symbolisch unterzeichnet worden war. Doch auch wenn Washington den Klimaschutz in der Bush-Ära auf Bundesebene abzublocken schien, war die Entwicklung im Land selbst weitaus erfreulicher. Nach der Kyoto-Konferenz beschlossen viele Gouverneure, in ihrem jeweiligen Bundesstaat bedeutende Umweltinitiativen zu fördern. Und nach dem 11. September erklärte es die US-Regierung zum vorrangigen Ziel, die Abhängigkeit des Landes vom Erdöl der feindlichen Staaten zu beenden. Zum wirklichen Umdenken zwang die plötzliche Wirtschaftskrise von 2008. Die Amerikaner wählten schließlich Barack Obama, der den Klimawandel zum Wahlkampfthema gemacht hatte. Seine Regierung führte den “Green New Deal” ein, einen großangelegten Plan zum ökologischen Umbau der Gesellschaft. Die grüne Revolution, die seit kurzem von einflussreichen Gruppen unterschiedlicher Couleur: Demokraten, Militärs und sogar religiösen Kreisen: unterstützt wird, steht noch ganz am Anfang. Aber schon ist der amerikanische Pragmatismus am Werke: “Save the planet, save some cash!” (Retten wir die Erde, denn das rechnet sich!) lautet nun die Parole.