Nr. 0278: Amoklauf des Messerstechers

Die Frau stand vor mir und brüllte: "Mein Mann ist wahnsinnig! Verrückt, völlig durchgedreht.! der bringt uns alle um! Er will mit dem Teufel einen..." Sie hielt ein, schluchzte, schluckte und schüttelte so wild den Kopf, daß ihre langen Zottelhaare flogen. Suko und ich schauten uns an. Der Chinese kam soeben die schmale Treppe hoch und hob die Schultern. Etwas verdächtiges hatte er nicht entdeckt, nur das verdammte Schreien hallte durch den Treppenflur des kleinen Hauses. "So tun Sie doch was!" fuhr uns die Frau an. "Machen Sie etwas!" "Einen Augenblick, Mrs. Bexiga", sagte ich mit leiser Stimme. "Wir müssen schließlich einen Grund haben, um einzugreifen zu können!" Ihre Augen wurden groß. In den Pupillen schimmerte das Tränenwasser. "Einen Grund?" flüsterte sie. "Ja, ist das denn nicht Grund genug, daß er so schreit? Pablo ist wahnsinnig, der..." "Wenn jede Frau, deren Mann schreit gleich die Polizei alarmiert, müßten wir die fünffache Menge an Beamten bezahlen"" erklärte ich ihr. "Das werden Sie doch einsehen."

erschienen 31.10.1983