Nr. 0286: Briefe aus der Hölle
Das Licht der Schreibtischlampe warf einen hellen Kreis auf das Papier und beleuchtete auch die Hand, die den Federhalter hielt. Es war eine kräftige, leicht gebrüunte Hand, die einige Altersflecken zeigte. Der Schreiber des Briefes hatte die Fünfzig bereits überschritten. Er hockte leicht gebückt und etwas verdreht vor seinem Schreibtisch, konzentrierte sich auf seine Arbeit und störte sich ansonsten um nichts. Die Worte - zu einzelnen Sätzen zusammengefügt - flossen glatt und sicher aus seiner Feder. Er unterbrach seine Tätigkeit kaum, und als einziges Geräusch war das Schleifen der Feder über das glatte Papier zu vernehmen. Ansonsten herrschte eine nahezu bedrückende Stille in dem kleinen Raum, der auch nur diese eine Lichtquelle besaß. Die alten Möbel verschwammen im Schatten der Wände, und nur die Fensterscheiben blinkten matt wie poliertes Gußeisen.
erschienen 27.12.1983
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