Interview mit David Duchovny
Aliens sind komisch!
Sein Glaube hat ihm geholfen: Nach acht Jahren als Akte X-Agent Fox Mulder warten neue Herausforderungen auf David Duchovny (40). Zwar kämpft er auch in der SciFi-Komödie Evolution (ab so fort im Kino) gegen die Invasion Außerirdischer, will jetzt aber nicht nur die Menschen, sondern die ganze Menscheit vor dem Untergang retten. Die Situation, die Duchovny als Biologe Ira Kane zum Eingreifen zwingt, ist ernst aber nicht hoffnungslos. Zum Glück überrascht Star-Regisseur Ivan Reitman (Ghosbusters) mit wahrhaft hinterhältigen Spezialeffekten, und die Schauspieler Julianne Moore und Orlando Jones albern tüchtig mit.Prisma: ,,Akte X" wird künftig ohne Sie ermitteln. Wie rechtfertigen Sie sich vor Ihren geknickten Fans?
David Duchovny: Erst einmal Danke an euch alle! Ihr habt die Serie zu einem Riesenerfolg gemacht! Aber ich hoffe, dass ihr mich auch ein bisschen versteht: Acht Jahre sind eine lange Zeit. Das sind 90 Filme, 180 Stunden.
Prisma: In ,,Evolution" bleiben Sie Bei der Alienjagd Sie verlegen sie Nur vom Fernsehen ins Kino: ein Fortschritt?
Duchovny: Vielleicht sehe ich es später mal so. Momentan interessiert mich einzig, dass mich der Kinofilm auf völlig neue Weise fordert. Ivan Reitmans Komödienstil war mir bislang nicht vertraut. Für mich ein Anreiz, mich darin versuchen. Später stellte ich erschrocken fest, dass auch noch Aliens mitspielen...
Prisma: Waren Sie wirklich überrascht? Jedenfalls dürfte es Ihren Fans ein Riesenvergnügen bereiten, dass Sie als Alienjäger in ,,Evolution" auf vertraute Weise vor dem Treiben finsterer Regierungsbeamten warnen: ,,Ich kenne diese Leute. Denen kann man nicht trauen.
Duchovny: Ich schwöre, es war überhaupt nicht meine Absicht,eine Verbindung zu Fox Mulder in ,,Akte X" herzustellen. Ich mag es nicht, wenn Schauspieler ihr Image nutzen, um eine Rolle Nach Gutdünken zu gestalten. Dieser Satz stand im Drehbuch bevor ich die Rolle hatte. Außerdem glaube ich, dass Regisseur Reitman zuvor noch keine einzige Folge von, ,Akte X" gesehen hatte Er sagte nur: David du bist komischer als ich dachte! Bei dir lachen die Leute Sogar, wenn's ernst wird!"
Prisma: Ihre Frau Tèa Leoni Und Ihre kleine Tochter Madeleine freuen sich sicher auf die Zeit nach ,,Akte X".
Duchovny: Meine Frau ganz Bestimmt. Sie weiß, welche kreativen Krisen ich in den letzten Jahren durchlitten habe.
Prisma: Stimmt es, dass Sie Ein Tattoo mit dem Namen Ihrer Tochter tragen?
Duchovny: Ja, an meinem linken Knöchel. Als ich es mir machen ließ, sagte die Künstlerin, sie tätowiere nicht Namen von Liebhabern oder Ehepartner ein. Schließlich wisse man nie, wie lange solche Beziehungen halten. Sie tätowiere nur Namen von Eltern oder Kindern, die habe man fürs ganze Leben. Diese Haltung gefiel mir.
Prisma: Die unvermeidliche Frage: Glauben Sie an Aliens?
Duchovny: Hier die unvermeidliche Antwort: Es ist mir schurzenpiepegal. Es ist, als fragten Sie mich nach meiner Meinung zur Imkerei - dises Thema inspiriert mich ganz und gar nicht.
Prisma: Und das, obwohl sich Ihr halbes Leben um so eine Art Imkerei, eben die populäre mystery-Serie ,,Akte X", dreht?
Duchovny: Mein Arbeitsleben dreht sich nicht um Aliens, sondern um Filmrollen. Ich möchte einfach nur die emotionale Wahrheit der Situation erfassen. Schauspieler spielen keine Worte, sie spielen Gefühle. Was tut es da zur Sache, Was ich von Aliens halte?
Prisma: danke für das Interview
Übernommen aus Prisma (Beilage der Neuen Westfälischen)