Die Wahrheit der X-Akten
Einige Ideen der Drehbuchautoren sind manchmal so verrückt und dadurch entsprechen sie sehr oft nicht der Wahrheit, andere Geschichten hingegen lehnen sich an wahre Ereignisse an oder Beziehen sich auf sie. Hier ist eine kleine Liste von solchen Ereignissen:
Folge 2: "Die Warnung"
Auch wenn die in dieser Folge genannte "Ellens Airforce Base" nur Fiktion ist, so gibt es doch andere Einrichtungen, die die Akte-X Macher zu dieser Folge inspiriert haben könnten: So ist z.B. ein Teil des US-Luftwaffenstützpunktes der sich in der sog. Area 51 bekannt ist, noch nicht einmal auf offiziellen Regierungslandkarten verzeichnet. Auf den Karten hören Flüsse und Straßen an der Grenze einfach auf und fangen erst dahinter scheinbar aus dem nichts wieder an. Das Gelände selbst bietet nicht viel sehenswertes - nur eine lange Landebahn und ein paar Satellitenschüsseln - aber doch erblickten hier so geheime Projekte wie das U2 Spionageflugzeug, die Lockheed SR71, das Blackbirdspionageflugzeug und die modernen Stealth-Bomber das Licht der Welt.
Folge 5: "Der Teufel von Jersey"
Der Teufel von Jersey ist keine Erfindung Chris Carters für Akte-X, sondern treibt in den Geschichten der Bewohner von New Jersey schon seit mindestens 1780 sein Unwesen.
Irgendwann zu dieser Zeit entstand das Gerücht, daß eine gewisse Mrs. Leeds mit ansehen mußte, wie ihr 13. Kind - das von Zeugen als geflügeltes Untier mit Widderkopf beschrieben wurde - kurz nach der Geburt durch den Kamin entschwebte. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Monster immer größer und gefährlicher und alle möglichen rätselhaften Todesfälle von Menschen und Haustieren wurden ihm zugeschrieben. Dabei änderte er auch oft sein Aussehen, bis er über die Jahre zu der Mischung aus Mensch und Tier wurde, als die er heute gern gesehen wird. Eine andere Inspiration für Carter waren wohl die Berichte über sog. Wolfskinder, also Menschen, die von Tieren aufgezogen wurden, ohne jemals mit anderen Menschen in Kontakt gekommen zu sein. Das bekannteste dieser Wolfskinder war wohl ein Junge, der Anfang des 19. Jahrhunderts in einer Wolfshöhle bei Aveyron in Frankreich gefunden wurde. Nach Schätzungen war er etwa 12 Jahre alt, konnte nicht sprechen und nur knurren und heulen und nahm keine Nahrung außer rohem Fleisch und Regenwasser zu sich. Man gab ihm den Namen Victor und versuchte ihn in einem Institut für Taubstumme in Paris zu erziehen und gesellschaftsfähig zu machen, was aber nicht recht gelang und so starb er mit 40 Jahren in eben diesem Institut. Andere Fälle sind aber auch aus neuerer Zeit aus Rußland und den USA bekannt.
Folge 12: "Feuer"
Ein "lebendiges Feuerzeug" wie Cecil L´Ively - also jemanden der sich auf Kommando selbst entzünden kann ohne dabei Schaden zu nehmen - gibt es zwar nicht, aber das Phänomen der Spontanen menschlichen Selbstentzündung ist in der Wissenschaft mittlerweile recht sorgfältig dokumentiert. Dabei haben alle Fälle gemeinsam, daß Menschen plötzlich grundlos in Flammen aufgehen, ohne das eine Feuer- oder auch nur Hitzequelle in der Nähe ist. Auffallend ist auch noch die fast vollständige Verbrennung von Fleisch und Knochen des Rumpfes - die Extremitäten bleiben des öfteren erhalten - und eine eng auf den Körper begrenzte Brandstelle. Obwohl meistens genug brennbares Material in der Nähe ist, nimmt manchmal nicht einmal die Kleidung des Opfers Schaden und die nähere Umgebung bleibt nahezu unberührt.
Folge 21: "Wiedergeboren"
In den X-Akten wird in der 21. Folge "Wiedergeboren", das Thema der Wiedergeburt und der Reinkarnation aufgegriffen. Diese Episode beschreibt die Wiedergeburt des Polizisten Charlie Morris, der in der Gestalt der kleinen Michell Bischopp wiedergeboren wird, um sich an seinen ehemaligen Kollegen, die ihn verraten haben zu rächen. Die Reinkarnation ist der Glaube an die Wiedergeburt der Toten, man kann diesen Glauben in fast allen Religionen wiederfinden. Wobei in der heutigen Zeit damit meist nur der Buddhismus verbunden wird. Allerdings kann man auch in anderen Religionen, so sind im Hinduismus, bei den Indianern und sogar im Christentum, Spuren vom Glauben an die Wiedergeburt vorhanden. Seit den frühen 60er Jahren wird die Reinkarnation auch in der Wissenschaft nach wahren Aussagen untersucht. Dr. Ian Stevenson übernahm hier mit seinen Forschungen an der University of Virginia eine Vorreiterstellung ein. Zu seinen Erkenntnissen zählt unter anderem, daß Kinder Orte und andere Details vom Leben verstorbener genau berrichten können. Er kam zu dem Entschluß, daß Erinnerungen eine Gewisse Beständigkeit haben. Ein Weg auf die Spuren des Vergangenen Leben zu kommen ist z.B. die Hypnose. Jedoch ist hier zu sagen, daß schwer eine Grenze zu ziehen ist zwischen wahren Aussagen und Phantasien des Hypnotisierten. Auch ist bislang nich weiter untersucht, in welchem Zustand der Patient bei der Hypnose ist und somit ist hier kein Ansatzpunkt für die Forschung geboten.
Folge 23: "Roland"
Die Kryogenik, also das Einfrieren von Lebewesen mit dem Ziel sie später wieder aufzutauen, wurde in den letzen Jahrzehnten sicher in hunderten von Filmen auf mehr oder weniger überzeugende Weise eingesetzt, aber auch in Realität sind in den letzten sagen wir mal 50 Jahren einige Fortschritte gemacht worden. Nachdem bereits vor ihm andere Wissenschaftler mit bescheidenem Erfolg versucht hatten, Hamster einzufrieren und wieder zum Leben zu erwecken, gelang dem japanischen Wissenschaftler Isamu Suda Mitte der 60´er Jahre der erste wirkliche Durchbruch. Eine vorher betäubte Katze deren Blut man durch eine Glycerol-Lösung ersetzt hatte, wurde schrittweise immer tieferen Temperaturen ausgesetzt und dann das Gehirn entfernt, welches man dann in Glycerol einlegte und unter den Gefrierpunkt abkühlte. Sechs Wochen später wurde das Gehirn langsam wieder aufgetaut und einem EEG (also einer Hirnstrommessung) unterzogen und wie man es erhofft hatte, zeigten sich noch Aktivitäten im Gehirn, die kaum Abweichungen von der Gehirntätigkeit der lebenden Katze aufwiesen. Im Laufe seiner Untersuchungen gelang es Suda sogar die Kühlperiode auf bis zu 7 Jahre auszudehnen, wenn sich nach so langer Zeit auch Zerfallserscheinungen der Zellen bemerkbar machten. Auch gibt es mittlerweile z.B. in den USA die Möglichkeit, den Körper unheilbar Kranker sofort nach ihrem Tod einzufrieren (Kryogenische Suspension), mit dem Hintergedanken, sie erst wieder aufzutauen, wenn eine Heilung der Krankheit möglich ist. Falls wie in dieser Folge nur das Gehirn eines Menschen eingefroren wird, geschieht das mit der Hoffnung, das man eines Tages in der Lage sein wird, aus einer einzelnen Zelle des Verstorbenen einen neuen Körper zu klonen, der dann als Ersatz für den alten dient und in den das Gehirn transplantiert werden soll.
Folge 33: "Der Vulkan"
Vulkanisches Leben ist keine Phantasie der Akte-X Macher, sondern es existiert durchaus - nur nicht ganz so, wie es in der Folge dargestellt wurde: 1977 untersuchte ein amerikanisches Forschungsschiff Unterwasservulkane bei den Galapagos-Inseln und fand direkt neben den Öffnungen auf dem Ozeanboden eine hohe Konzentration von Bakterien, die sich von den ausfließenden Chemikalien ernährten. Diese Bakterien waren wiederum die Nahrungsquelle für verschiedene andere Tiere, so z.B. riesige 4-5 Meter lange Würmer ohne Maul, die die Bakterien durch die Haut absorbierten. Auch an der Oberfläche ist Leben in den heißen Quellen z.B. von Geysiren möglich, wo sich gewisse Bakterien und Algen halten können. Über die Frage, ob es Leben auf Silizium-Basis geben kann, streiten sich die Wissenschaftler noch, denn obwohl Kohlenstoff und Silizium ähnliche Reaktionseigenschaften, sowie die gleiche Anzahl von Valenz-Elektronen haben und ähnliche chemische Verbindungen bilden, sind bisher alle Versuche fehlgeschlagen, lange Molekülketten - aus denen z.B. DNS besteht - auf Siliziumbasis zu schaffen. Ohne sie wäre Silizium-Leben nur auf einfachste Formen beschränkt. Auch der Firewalker-Roboter ist keine echte Fiktion. Eigentlich für die Erkundung von anderen Planeten entwickelt, hat ein Roboter namens Dante II im Jahre 1994 auf dem Mount Spurr in Alaska heiße Fumarol-Gase aus dem Inneren eines Vulkans gesammelt, also in einer ähnlichen Umgebung wie Firewalker gearbeitet.
Folge 42: "Sophie"
Tieren die menschliche Sprache beizubringen ist zwar bisher noch nicht erreicht worden, die Anfänge auf diesem Gebiet sind aber auch gelungen. Da die meisten Tiere rein physiologisch schon nicht in der Lage sind, die menschliche Sprache zu erlernen, bedient man sich in letzter Zeit dabei immer häufiger der Zeichensprache der Gehörlosen, die man versucht Schimpansen - unseren biologisch nächsten Verwandten im Tierreich - beizubringen. So kennt die Schimpansin Washoe, die vom Ehepaar Gardner unterrichtet wurde, über 150 Substantive in der Gebärdensprache, z.B. Namen von Personen und Gegenständen und beherrscht auch ein paar Verben etc. Eine Schimpansin namens Lucy konnte sogar nicht nur einen bestimmten Satz gebärden, sondern sogar diesen Satz verstehen, nachdem dieser durch ihren Trainer vorgebärdet wurde (ohne vorher darauf trainiert worden zu sein). Weitere Forschungen auf diesem Gebiet werden zeigen, ob diese Ergebnisse wirklich darauf hindeuten, daß Tiere wirklich menschliche Sprache verstehen und auch selber lernen können und ob sie ausbaufähig sind.